die zwei Seiten der Medaille... oder

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D.S.
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die zwei Seiten der Medaille... oder

Beitrag von D.S. » 6. Okt 2019, 13:19

die zwei Seiten der Medaille... oder - in diesem Fall - die zwei Seiten des Scheins.

In dieser Kurzbetrachtung hat das Wort Schein durchaus mindestens zwei Bedeutungen - zum einen ist es der Geldschein, den der Narzisst Dir für Deine Bemühungen überreicht und fragt, ob es denn genüge, zum anderen ist es der Schein, dass er Dir gegenüber so tut, als ob er Dein Abwehren mit Deiner Antwort, die Du nun geben wirst, mit der Du das "Präsent" abwehren wirst, auch wie Du als Teil seiner Moral sieht und damit gut finden würde.
Die Antwort, die Du nun, schon längst während er die Frage formulierte mit Schuldgefühlen aufgeladen, beantwortest wie es ein Empath nicht anders vorzubringen vermag: Dass Du kein Geld möchtest und das der Betrag zu hoch ist. Diese Antwort wird der Narzisst mit einem freudigen Lächeln quittieren. Nichts anderes hat er erwartet mit seiner subtilen Geschenktaktik. Dass Du das Geld mehr als verdient hast und dringend sogar brauchen würdest, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle bei seinem Spiel. Er weiß, wie Du funktionierst und weiß, das Du ablehnen, bzw. Dich dahingehend äußern wirst, das der Betrag zu hoch ist. Auch wenn Du selbst genau weißt, das Du Dich mit Deiner Gutmütigkeit finanziell ruinierst.
Der Narzisst zeigt Dir zum Schein (und mit Geldschein), das er Deine Moral wertschätzt, die Bezahlung abzulehnen. Nur ganz kurz blitzt diese Anerkennung in der Größe eines Brotkrümels auf, um dann mit dem nächsten Satz oder der nächsten Körperbewegung im ewigen Nirwana des Nichtgesagten auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Du wirst Dich nie mehr auf dieses Geschenk, das nun ein Geschenk von Dir geworden ist, berufen können.
Wichtig ist aber nun festzustellen – das seine Maske Dir verbietet zu sehen – das er Dich für einen Dummkopf hält, für einen Idiot und Dich für die Ablehnung der Bezahlung innerlich hasst. Genau das rechtfertigt sein Gewissen immer wieder so zu handeln. Bis Du eines Tages gar nicht mehr anders kannst, als diese Beziehung aufzugeben, wenn er Dich nicht schon vorher abgeschossen hat, weil Du bereits zu schwach für ihn geworden bist.

Und noch eines sei angemerkt, für die Situation seiner Geschenkdarbietung:
Dass Du Dich in diesem Moment innerlich fühlst, als wärst Du ein Fremder, während er Dir einen Geldschein entgegenreicht, ist hier nur am Rande erwähnt. Die Distanz und Kälte, die das scheinbare Beziehungsverhältnis, das er vorgibt mit Dir zu haben, mit einer einzigen Geste verrät und hinwegwischt. Leugnet. Ja – Worte und Tat stimmen bei Narzissten eben nicht überein.



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